Kreis Südliche Weinstraße

Schüler eröffnen zwei Hofläden

Kekse aus der Schulbackstube, Gemüse aus dem Hofgarten, frisch gemahlenes Dinkelmehl – das alles und noch viel mehr gibt es ab Freitag im neuen Hofladen des Schulbauernhofs Gut Hohenberg in Queichhambach. Und die Montessori-Schule eröffnet parallel noch ein zweites Geschäft.

Von Judith Hörle 
Annweiler. Seit knapp anderthalb Jahren ist die Montessori-Schule Bauernhofbesitzer. Nachdem die Trägerstiftung des Lernbauernhofs Gut Hohenberg in Queichhambach in finanzielle Schieflage geraten war, hat sich die Landauer Privatschule dazu entschlossen, das Gut zu übernehmen. Hier können die Schüler theoretische Unterrichtsinhalte in die Praxis tragen. Die Kinder und Jugendlichen betreiben Landwirtschaft, sollen später das Gästehaus mitführen – und sie vermarkten ihre Produkte.

Dafür gibt es ab Freitag zwei Anlaufpunkte. Wer kosten und kaufen will, was die Schüler so anbauen und herstellen, der kann in den Hofläden auf dem Gut selbst und in der Annweilerer Innenstadt vorbeischauen. Bereits zur Eröffnung sind die Regale gut mit hauseigenen und regionalen Leckereien gefüllt. Diese stammten entweder direkt von dem bio-zertifizierten Betrieb Gut Hohenberg oder von Südpfälzer Händlern und Kooperationspartnern, die in Projekten mit den Kindern und Schulklassen ein gesundes, nachhaltiges Wirken fördern wollen, wie Frank Henigin, Geschäftsführer des Trägervereins der Schule, berichtet. Unter anderem gibt es Apfelsaft von den Bäumen der Hofwiesen, hofeigene Kartoffeln, hofeigenen Dinkel, frisch gemahlenes Dinkelmehl, Obst und Gemüse je nach Saison aus dem hofeigenen Garten und vom Bioland-Gemüsebauer Gensheimer aus Offenbach, Bioland-Eier, Bauernbrot von der Bäckerei Neu aus Rinnthal, Honig von der Imkerei Katendahl und dem Bioland-Imker Mumbach aus Hainfeld, Tees der Bio-Firma Sonnentor, Essig und Senf vom Venninger Doktorenhof, Wildwurst und Wildfleisch, frische Nougattrüffel und andere Gaumenfreuden aus eigene Herstellung und von Biokonditorei Löwenzahn aus Gommersheim sowie Kekse aus der weihnachtlichen Schulbackstube. Diese konnte man sich am Wochenende auch schon auf dem Annweilerer Weihnachtsmarkt schmecken lassen, wo Gut Hohenberg mit einem Stand vertreten war.

Dies sei schon mal ein guter Probelauf gewesen, findet Henigin, auch wenn der Markt im Zeichen der aktuellen Corona-Entwicklung weit hinter seinen Möglichkeiten geblieben sei. „Aber die Erfahrungen am Wochenende waren durchweg positiv, und wir haben viel Zuspruch erhalten.“

Eigentlich hatte die Schule angekündigt, die beiden Läden schon nach den Herbstferien öffnen zu wollen. Doch die Corona-Situation habe die Vorbereitungsarbeiten mehr beeinflusst als ursprünglich gedacht, was zu der Terminverschiebung auf den 3. Dezember geführt habe, erklärt Henigin. Deswegen ist er froh, dass es nun endlich losgehen kann.

Die Hofläden böten allen Kindern und Jugendlichen der verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen die Möglichkeit, sich an den Prozessen der Produktion, der Vermarktung und des Verkaufs zu beteiligen. „Dabei können sich alle aktiv einbringen und die Wertigkeit ihrer Produkte selbst nachvollziehen und erleben“, so der Geschäftsführer der inklusiven Schulgemeinschaft.

Öffnungszeiten

Die beiden Hofläden auf Gut Hohenberg in Queichhambach, Krämerstraße 31, und in Annweiler, Hauptstraße 32, werden erstmals am Freitag um 11 Uhr öffnen und dann zunächst immer Mittwoch und Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet sein. Perspektivisch sollen weitere Öffnungstage hinzukommen.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt – Nr. 278
Datum Dienstag, den 30. November 2021
Seite 18