21 Schüler der Landauer Montessori-Schule haben sich zusammengetan, um ein Buch zu schreiben. Herausgekommen ist das Werk Tisch Nr. 8, das auch im Handel erhältlich ist.

„Hilf mir es selbst zu tun – einer der Grundsätze unserer Arbeit“, so erinnert Schulleiter Stephan Haas in seiner Begrüßung bei einer Pressekonferenz an die Worte Maria Montessoris. Aus diesem Leitgedanken heraus entstand in der Oberstufe der Montessori-Schule in Landau ein ganz besonderes Projekt, dessen Entstehung, die Arbeit daran, die Faszination und Ziele nun von den Beteiligten erklärt wurden.

Lehrer Reinhard Kehr brachte die Idee aus seiner vorherigen Schule in Wörth mit. Zusammen mit seiner Deutsch-Kollegin Mildred Michel-Haas oblag ihm die Betreuung für eine bemerkenswerte Sache: Die Schülerinnen und Schüler schrieben einen Roman. „Tisch Nr. 8“ heißt der Titel des Taschenbuches, das sogar auf Amazon gelistet ist und in den Buchhandlungen gekauft werden kann. „Lyrisches Wir“, darunter versteckt sich eine Anzahl junger Autorinnen und Autoren. Erschienen ist das 138 Seiten umfassende Büchlein im Verlag Schröck-Schmidt.

21 Schüler waren am Gesamtwerk beteiligt, man kann sie auf einem Farbfoto auf der Buchrückseite bewundern. Eine davon ist Mia Hochreither. Sie erzählt vom Beginn der Arbeit im Herbst 2021. Nachdem die Formalien geklärt waren, „konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen“, meint sie begeistert. Autorin Carola Kupfer bot verschiedene Workshops an und gab Impulse für organisatorische Themen. Malena Stern berichtet von den unterschiedlichen Textformen und Schreibstilen ihrer Mitautoren und -autorinnen, die es galt unter einen Hut zu bringen. „Jeder Charakter entführt den Leser in die eigene Geschichte. In einer unerwarteten Handlung werden dann die Fäden gebündelt“, berichtet sie emotional, ohne zu viel vom überraschenden Ausgang preiszugeben.

In einem Textausschnitt erfahren die Zuhörer, dass Regionalität in Form von Landschaft und Orten bewusst gewollt ist. Ein Textbeispiel lässt Neugierde und Leselust aufkommen: „Die Straße ist immer noch feucht vom Regenschauer, sie glitzert durch die wärmenden Sonnenstrahlen. Das Panorama wirkt perfekt und alles in diesem Leben auch. Wenn jetzt etwas passieren würde, dann wäre es mir wohl gleichgültig, weil ich einfach weiß, dass alles zu seiner Zeit kommt und alles aus einem guten Grund geschieht“ (S. 84).

Schülerin Johanna Elsaesser gibt Einblicke in die Arbeit des Autorenkollektivs: „Wir hatten Höhen und Tiefpunkte, mussten uns als Gruppe entscheiden, auch oft Kompromisse eingehen“. Wichtig war für die Gemeinschaft trotzdem, dass auch die Individualität der einzelnen Schülerinnen und Schüler gewahrt werden sollte. Wie ihre Mitstreiterinnen auf dem Podium betont auch sie, dass sich die Gruppe als solche in dieser Zeit positiv entwickelte. Claire-Luna Lichtner weist auf geplante Lesungen hin und informiert über technische Details, zum Beispiel den Preis in Höhe von 11,95. Schließlich erfährt man vom Verleger Wolfgang Schröck-Schmidt, wozu Schülerinnen und Schüler fähig sind. Vor elf Jahren entstand die Idee – nun wurde sie von der Montessori-Schule aufgegriffen.

 

Quelle: https://www.rheinpfalz.de/lokal/landau_artikel,-sch%C3%BCler-autorengruppe-ver%C3%B6ffentlicht-roman-_arid,5414692.html